Mit Schockwellen auf der Erfolgswelle – seit der ersten Stunde ist die HOCH.REIN Anteilseigner der ImpulsTec GmbH, nun erhöht sie ihr finanzielles Involvement. Denn die HOCH.REIN glaubt an die Technologie.
Marktreifes Produkt? Check. Investoren an Bord? Check. Pilotkunden? Check. Hinter alle Punkte, die auf der ToDo-Liste von fast jedem Startup stehen, kann die ImpulsTec selbstbewusst einen Haken setzen. Das junge Ingenieurunternehmen ist angetreten, den Markt für Zerkleinerungsmaschinen mit einer neuartigen Schockwellen-Technologie in Bewegung zu versetzen. ImpulsTec entwickelt und konstruiert Hochspannungsanlagen, die vielschichtige Produkte und Werkstoffe mittels mechanischer Schockwellen in ihre verschiedenen stofflichen Komponenten auftrennen und somit für das Recycling nutzbar machen. Obwohl die Technologie in Deutschland noch recht neu ist, war neben der HOCH.REIN auch die MBG schon kurz nach der ImpulsTec-Gründung von ihrer Zukunftsfähigkeit überzeugt. Im Jahr 2015 investierte sie frisches Kapital in das Unternehmen, um die Markterschließung voranzutreiben. Mit Erfolg. Schon bald wurden die ersten Zerkleinerungsanlagen im Auftrag zahlender Kunden gebaut. Mittlerweile ist ImpulsTec den Startup-Kinderschuhen entwachsen. So tat die MBG das, was alle Eltern irgendwann tun müssen, und ließ den Nachwuchs ziehen. Im Sommer dieses Jahres verkaufte sie ihre Gesellschaftsanteile an die HOCH.REIN GmbH.
Hervorgegangen aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung eines Photovoltaikkonzerns nahm die ImpulsTec ihre Geschäftstätigkeit im Jahr 2014 auf. Seither agiert das Unternehmen als Anbieter von industriellen Zerkleinerungsanlagen sowie begleitender Serviceleistungen. Jede Anlage wird unter Berücksichtigung der kundenspezifischen Anwendungsfälle und Prozessketten geplant. Im Rahmen der Vorentwicklung führen die Ingenieure umfassende Versuchsreihen und Machbarkeitsstudien durch. Doch gerade das ist in der Gründungsphase ohne finanzielles Backup kaum realisierbar. Um Kapital für ihr Startup einzuwerben, gingen die ImpulsTec-Gründer damals auf die MBG zu. Deren Beteiligungsmanager Martin Liebsch erklärt heute rückblickend: „Die Schockwellenzerkleinerungstechnologie zum sortenreinen Recycling von Verbundmaterialien hat vom ersten Kundengespräch an unser Interesse für ein Investment geweckt und setzt neue Maßstäbe. Die Technologie unterstreicht, dass Innovationen aus Sachsen nicht nur unternehmerisch erfolgreich sind, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum ökologischen Footprint in unserem Freistaat und inzwischen auch der ganzen Welt hinterlassen.“ Das Gründerteam habe man zudem als absolute Experten ihres Fachs kennengelernt, so Martin Liebsch weiter. Neben lobenden Worten hatte die MBG aber auch Kapital für ImpulsTec übrig, was sich schließlich in einer offenen und stillen Beteiligung manifestierte.
Mit ihrer Finanzierung leistete die MBG unverzichtbare Anschubhilfe, wie ImpulsTec Mitgeschäftsführer Stefan Eisert erläutert: „Die MBG unterstützte die ImpulsTec als verlässlicher Partner beim Aufbau des Hightech-Unternehmens. Mit Hilfe des zur Verfügung gestellten Beteiligungskapitals wurden Vertriebsstrukturen geschaffen und Marketingmaßnahmen zur Erhöhung der Sichtbarkeit der innovativen Schockwellenzerkleinerungstechnologie am Markt initiiert.“ Zugleich geht Stefan Eisert auf die Anwendungsfelder des neuartigen Zerkleinerungsverfahrens ein: „Ein weiterer Eckpfeiler des Investments war die technologische Weiterentwicklung und Applikation für Zukunftsmärkte wie Elektroschrott, Lithium-Ionen-Batterien, Solarmodule und Halbleitermaterialien.“ In diesen Bereichen kommen die Vorzüge der materialselektiven Funktionsweise von ImpulsTec voll zum Tragen: Anders als bei herkömmlichen Verfahren werden die Ausgangsprodukte nicht bloß zerkleinert, sondern in ihre einzelnen Materialkomponenten aufgespalten. Dafür sorgen elektrohydraulisch generierte Schallwellen, die über eine Flüssigkeit hin zu den stofflichen Grenzflächen geleitet werden. Auf diese Weise lässt sich beispielweise ein Smartphone in sein Kunststoffgehäuse, die Leiterplatte und elektrische Bauteile zerlegen. Aber auch wenn ein einzelner Werkstoff unter hohen Reinheitsanforderungen in unterschiedliche Körnungen zermahlt werden soll, findet die Technologie Einsatz.
Mit dem Wissen um die Alleinstellungsmerkmale und vielfältigen Nutzungsszenarien der Schallwellentechnologie verwundert es nicht, dass die HOCH.REIN GmbH ihre Beteiligung nun ausdehnte. HOCH.REIN-Geschäftsführer Guido Gerlach prognostiziert der ImpulsTec großes Wachstumspotenzial: „Wir glauben an die Idee und werden diese weiter voran bringen. Die ImpulsTec trifft genau den Kern der HOCH.REIN-Philosophie: Technologien zu erkennen, die Entwicklung voranzutreiben und zur Marktreife zu bringen. Das Thema Recycling nimmt heute einen immer größeren Stellenwert ein, insbesondere wenn es um die Stichworte Umweltschutz und Nachhaltigkeit geht. Die ImpulsTec-Technologie berücksichtigt genau das, denn die Materialien werden ausschließlich mit Hilfe von intensiven Druckwellen bei geringem Energieeinsatz aufgetrennt und ermöglichen so eine Wiederverwertung der einzelnen Rohstoffe.“ Auf die Impulse für die regionale Wirtschaft weist MBG-Geschäftsführer Markus H. Michalow hin, der hinzufügt: „Der Verkauf unserer Gesellschaftsanteile an den strategischen Partner HOCH.REIN GmbH ermöglicht nun weitere, notwendige Investitionen für das Wachstum von ImpulsTec und damit verbunden auch eine Vielzahl von neuen Arbeitsplätzen am Standort Radebeul, womit die MBG Sachsen ihrer Rolle als Wegbereiter von zukünftigen Investments gerecht wird.“ In diesem Sinne besteht aller Grund zur Zuversicht, dass die ImpulsTec mit der HOCH.REIN an ihrer Seite erfolgreich fortführt, was die MBG mit angeschoben hat.